Voßwinkel. Den 90. Jahrestag der Gründung des „Frauen- und Müttervereins“, heute „Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands“ (kfd), im Jahre 1934 hat der Arbeitskreis Dorfgeschichte für die jetzt vorgelegte neue Ausgabe seiner heimatgeschichtlichen Zeitschrift zum Anlass genommen, nicht nur die Geschichte dieses auch heute noch sehr aktiven Vereins aufzuzeigen, sondern auch die der anderen Frauenvereine, die es im Dorf gibt oder gegeben hat. So gab es bereits im 19. Jahrhundert einen „Frauenverein Voßwinkel und Echthausen“, ab 1921 den Jungfrauenverein, später die NS-Frauenschaft und seit etwa 40 Jahren den Landfrauenverein.
Weitere besondere Jahrestage gaben Anlass, die jeweilige Geschichte bzw. Entwicklung aufzuzeigen. So gründeten vor 40 Jahren motoradbegeisterte junge Leute den Moto-Cross-Club, der aus bescheidenen Anfängen heraus inzwischen eine große Rennstrecke in der Nähe des Flugplatzes betreibt. Bei der Errichtung vor 50 Jahren galt das Lehrschwimmbecken in Voßwinkel als große Errungenschaft, heute ist es vom Abriss bedroht.
Nach Aufgabe eines großen Bauernhofes mitten im Dorf konnte mit Hilfe der Gemeinde und des „Gemeinnützigen Bauvereins Voßwinkel“ zwischen Südstraße, Haarhofstraße und Voßwinkeler Straße eine große Fläche Bauland zur Verfügung gestellt werden. Dadurch entstand vor etwa 100 Jahren ein regelrechter Bauboom in Voßwinkel.
Des Weiteren hat sich der AK wieder mit den Auswirkungen der NS-Diktatur beschäftigt. Ein „Postagent“ aus Voßwinkel wurde wegen Unterschlagung, die auch die Parteikasse der NSDAP betraf, als „Volksschädling“ verurteilt. Die Verurteilung zu vier Jahren Zuchthaus wegen eines Bagatelldelikts wurde nicht nach Recht und Gesetz, sondern nach „gesundem Volksempfinden“ verhängt. Auf Grund der schrecklichen Bedingungen im Zuchthaus überlebte er die Haft nicht.
Mit weiteren Berichten und Informationen aus dem Arbeitskreis bietet das Heft wieder die bekannte Themenvielfalt, diesmal sogar auf 28 Seiten.
Die Zeitschrift wird den Mitgliedern zugesandt. Interessierte können die „Voßwinkeler Rückblicke“ bei den Mitgliedern des Arbeitskreises, in der Bäckerei Coerdt, im Ingenieur-Büro Rademacher und im Neheimer Buchhandel zum Preis von 3,50 Euro erwerben